Menschenhandelsland Rumänien

Rumänien ist ein Land, das andere Nationen mit Prostituierten „beliefert“. Frauen und minderjährige Mädchen werden durch Zwang oder Betrug ins Ausland transportiert, wo sie als Prostituierte tätig sind. Besonders gefährdet sind unter anderem Flüchtlinge.

Die Lage in Rumänien

In Rumänien ist Menschenhandel leider immer noch Realität. Dort oder von Rumänien ausgehend werden Menschen, 50 % Kinder, für Prostitution und Zwangsarbeit ausgenutzt. Im Land selbst soll es über 86.000 Betroffene geben.

Opfer, die ins Ausland geschickt werden enden meist in Großbritannien, Deutschland, Italien, Spanien oder Schweden. Aber auch in Österreich. Oft werden sie in die Prostitution gezwungen, Erwachsene wie Kinder.

Leider gibt es Anzeichen dafür, dass die Härte der Strafjustiz auf Menschenhandel in Rumänien nachgelassen hat. Eine beträchtliche Anzahl von Strafen wird zur Bewährung ausgesetzt, und Vereinbarungen ermöglichen es den Angeklagten, ihre Strafen zu reduzieren.

Organisationen wie UNICEF oder Individuen wie Iana Matei setzen sich dafür ein, Opfern zu helfen oder zu verhindern, dass Gefährdete in die Hände von Menschenhändlern gelangen. Für ihre beeindruckende Arbeit hat Frau Matei bereits einen Menschenrechtspreis in Deutschland verliehen bekommen. Sie hat schon eigenhändig Opfer befreit, doch damit nicht genug – die Geretteten bekommen Unterkunft, Verpflegung und Zugang zu Bildung. 25 Jahre davor hatte sie den Auftrag, Prostituierten Winterkleidung zu bringen. Davon erschüttert, dass unter den Prostituierten 14 und 15 Jährige waren, und dass es keine Hilfsprogramme für diese Mädchen gab, startete sie ihre Initiative.

Iana Matei hebt hervor, wie wichtig es ist, gefährdete Gruppen, also beispielsweise junge Mädchen aus armen Verhältnissen, über Gefahren aufzuklären, weil immer noch viele denken, dass ihnen „so etwas“ nicht passieren kann.

Doch dem ist leider nicht so. Die „Loverboy-Methode“ ist ein Ansatz, den Menschenhändler vermehrt nutzen, um junge Mädchen und Frauen in Abhängigkeit zu bringen oder ins Ausland zu locken. Der Loverboy gaukelt dem Mädchen vor, er wäre ihr Freund und würde sie lieben, lockt sie unter einem Vorwand, beispielsweise eines Urlaubs oder eines Jobangebots ins Ausland, wo das Mädchen dann gemeinsam mit anderen Opfern in die Prostitution gezwungen wird.

Beispiele, die internationale Aufmerksamkeit auf sich gezogen haben

Immer wieder ziehen Rumäniens Probleme mit Menschenhandel oder Gewalt gegen Frauen und Kinder internationale Aufmerksamkeit auf sich. Zuletzt geschah das im Juni dieses Jahres, als Andrew Tate wegen Menschenhandels und Vergewaltigung angeklagt wurde.

Andrew Tate ist ein menschenverachtender Influencer, dem vorgeworfen wird, er habe gemeinsam mit Komplizen, von denen eine früher Polizistin war,  junge Frauen dazu gezwungen zu haben, bei kommerziellen Sexvideos mitzuwirken. Bisher ist die Rede von sieben Opfern.

Wie schwierig es für Opfer von sexueller Gewalt ist, Hilfe zu bekommen, kam auch 2019 an die Öffentlichkeit, als ein 15 jähriges Mädchen entführt wurde. Nachdem der Entführer sie vergewaltigt hatte, rief sie die Polizei mehrmals um Hilfe. Als die endlich das Haus des Vergewaltigers stürmten, hatte er das Mädchen bereits zerstückelt und verbrannt.

Flüchtlinge aus der Ukraine als gefährdete Gruppe

Die meisten der Menschenhandelsopfer in Rumänien sind rumänische Staatsbürger. Aufgrund des Ukraine Kriegs flohen aber viele Ukrainer nach Rumänien, wo sie Gefahr laufen, von Menschenhändlern mit falschen Versprechungen hinters Licht geführt zu werden.

Auch Dietmar Roller von der Justice Mission Deutschland zeigt sich besorgt über die Gefahren, die Geflüchteten bevorstehen. Er meint, dass viele Flüchtlinge entlang der Routen fliehen, in denen viele Menschenhändler aktiv sind, beispielsweise durch Rumänien und Bulgarien. Weiter beschreibt er steigende Nachfrage an Kindern, die entweder ins Ausland geschickt und dort in die Prostitution gezwungen oder für Pornos ausgebeutet werden.

Weil gerade Kinder und Jugendliche hohem Risiko ausgesetzt sind, hat UNICEF gemeinsam mit Partnern an Guidelines für sie gearbeitet. Diese enthalten Informationen über sicheres Verhalten im analogen Leben, beispielsweise nichts von Fremden anzunehmen, aber auch über Gefahren online, weil Menschenhändler immer mehr auch im Internet tätig werden.

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