Die drei häufigsten Risikofaktoren für Kinder- und Menschenhandel und was du dagegen tun kannst

Die Themen Kinder- und Menschenhandel sind auch im 21. Jahrhundert ein aktuelles Problem. Oftmals wird fälschlicherweise gedacht, dass diese illegale Aktivität nur in anderen Teilen der Welt existiert. Doch egal wo: Die Opfer werden ausgenutzt, ausgebeutet und ihrer Grundrechte beraubt. Besonders gefährdet sind benachteiligte Gruppen, Minderheiten sowie Frauen und Mädchen. Letztere sind einem erhöhten Risiko sexueller Ausbeutung und Zwangsarbeit ausgesetzt. Doch was führt eigentlich dazu, dass Menschen überhaupt in diese prekäre Situation gelangen?

1. Armut, geringer Bildungsstandard und wirtschaftliche Unsicherheit

Menschen, die sich in wirtschaftlich schlechten Situationen befinden sind besonders anfällig, Opfer von Menschenhandel zu werden. Dies betrifft letztendlich nicht nur sie selbst, sondern auch ihre Kinder. Sie suchen nach Möglichkeiten, um ihren Lebensstandard zu verbessern. Gutgläubig und in der Hoffnung auf eine sichere Zukunft, sind sie leichte Beute für Menschenhändler. 

Ein Hauptgrund für wirtschaftlich schlechte Lebensstandards ist vor allem ein Mangel an Bildung. Manche Menschen haben keine Chance auf eine nachhaltige Ausbildung. Dies wiederum verringert die Chance eine Beschäftigung zu finden. Ein Teufelskreislauf: Denn eine geringe Ausbildung bedeutet, weniger Geld zu verdienen. Betroffene leben in Armut und können somit auch nicht in die Ausbildung ihrer Kinder investieren. 

2. Bewaffnete Konflikte, Kriege und Flüchtlingssituationen

Herrschen in einem Land Krieg oder bewaffnete Konflikte führt dies unter anderem zum Zerfall der sozialen Strukturen innerhalb der Familie und führt zu wirtschaftlichen Notlagen, dem Verlust von Arbeitsplätzen und im Endeffekt wieder zu Armut. Es kann vorkommen, dass Kinder zwangsrekrutiert und als Kindersoldaten missbraucht werden – ein weiterer grausamer Teilbereich des Kinder- und Menschenhandels. 

Angespannte Konfliktsituationen und Kriege zwingen viele zur Flucht aus ihren Heimatorten. Flüchtlinge sind besonders gefährdet, Opfer von Menschenhandel zu werden, da sie plötzlich in fremden Umgebungen ohne Schutz und Unterstützung leben müssen.

3. Online Risiken: Kontakt via Online-Plattformen und Dating-Apps

Die Digitalisierung eröffnet auch dem Menschenhandel neue Möglichkeiten, um Opfer zu manipulieren und in weiterer Folge zu rekrutieren und auszubeuten. Dazu werden beispielsweise online Plattformen, soziale Medien oder Dating-Apps genutzt, um mit potenziellen Opfern in Erstkontakt zu kommen. Anschließend wird zunächst Vertrauen zu ihnen aufgebaut um sie anschließend zu manipulieren. Falsche Versprechungen und Erpressung sind dabei geläufig. Hoffnungslose Menschen tappen in der Hoffnung auf das Versprechen auf eine bessere Zukunft und ein schöneres Leben leicht in die Falle von Menschenhändlern.

Ein weiterer Faktor ist auch die fehlende Bewusstseinsbildung und Auseinandersetzung mit dem Thema. Opfer kennen oftmals die Anzeichen nicht, dass sie womöglich in die Hände von Menschenhändlern geraten. Das macht sie anfällig dafür, diesem ausgesetzt zu sein.

Doch was kann man nun tun, um sich als Einzelperson gegen Menschenhandel einzusetzen?

Bewusstseinsbildung als erster Schritt zur Prävention

Ein erster Schritt ist die Aufklärung und die Auseinandersetzung mit dem Thema. Um zu erkennen, ob eine Person von Menschenhandel betroffen ist, müssen die Anzeichen klar sein, auf die geachtet werden kann. Bestimmte Verhaltensweisen, wie soziale Isolation, plötzliche Veränderungen in Verhalten oder Einstellung, fehlende persönliche Dokumente und Angst vor Behörden können auf Ausbeutung hinweisen.

Hier sind Bildungseinrichtungen, spezielle Workshops und Schulungen durch Fachleute eine gute Anlaufstelle, um sich mit dem Thema auseinanderzusetzen und zu lernen, Anzeichen zu deuten und zu verstehen. Wird das Wissen geteilt, wird auch das Umfeld sensibilisiert und ein erster Schritt zur Prävention gesetzt.

Diese Bewusstseinsbildung und Beratung sollten auch Gefährdeten und Betroffenen ermöglicht werden, um die Risiken zu verstehen, denen sie ausgesetzt sind. Dies betrifft auch das Erlernen von Fähigkeiten wie der Selbstbehauptung und der Fähigkeit, andere um Hilfe zu bitten oder sich aktiv an Hilfsorganisationen zu wenden.

Weitere Maßnahmen

Privatpersonen können Organisationen unterstützen, die sich im Kampf gegen Menschenhandel engagieren, sei es durch Spenden oder ehrenamtliche Arbeit. Verschiedene Organisationen, wie Hope for the future, bieten Betroffenen Unterstützung an und begleiten Sie in eine hoffnungsvolle Zukunft. 

Aber auch im Alltag kann einfach beim Einkauf darauf geachtet werden, faire Produkte zu kaufen, die frei von Zwangs- und Kinderarbeit sind. Wenn im Umfeld ein Verdacht auf Menschenhandel besteht, muss dieser umgehend gemeldet werden.

Jeder Beitrag zählt! 

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