Sound of Freedom – ein Film der nach Gerechtigkeit ruft

Wie kann es überhaupt passieren, dass Kinder Opfer eines Menschenhandel-Rings werden? Wie weit müssen Menschen gehen, um diese Kinder wieder zu befreien? Antworten auf diese Fragen gibt der Film Sound of Freedom mit der Geschichte über das Leben von Spezialagent Tim Ballard und den Kindern Miguel und Rocío. Seit 10. November 2023 spielt das Drama in den österreichischen Kinos und stellte sich als unerwarteter weltweiter Kassenerfolg heraus.

Der Film wurde von Angel Studio, die unter anderem auch die Erfolgsserie „The Chosen“ produziert, herausgebracht und beruht auf einer wahren Begebenheit. Der Hauptcharakter ist der Amerikaner Tim Ballard, ein Ehemann, 9-facher Vater und ein Spezialagent einer Einheit der Homeland Security Investigations, die sich auf die Verhaftung von Menschen fokussiert, die Kinderpornografie besitzen sowie vertreiben. Nach der Anmerkung eines Kollegen, die besagt, dass die Täter*innen zwar bestraft werden, jedoch kein einziges Kind aus den Fängen der Vertreiber*innen gerettet wird, will Ballard genau dies versuchen. Zur gleichen Zeit wird ein Vater von zwei Kindern in Honduras von einer ehemaligen Schönheitskönigin angesprochen und sie bietet ihm Modelverträge für seine Tochter und seinen Sohn an. Als der Vater die Geschwister jedoch vom ersten Fotoshooting abholen will, fand er nur einen leeren Raum. Seine Tochter, sein Sohn und noch weitere Kinder wurden entführt und als Sexobjekte verkauft. Tim Ballard schafft es den kleinen Jungen zu retten, indem er selbst vorgibt, Pädophilie zu haben und fängt ihn am Grenzübergang zu den USA ab. Der kleine Junge Miguel verfügt über Informationen, die Tim helfen sollen, mehr Kinder zu befreien und Tim erfährt auch, dass Miguel’s Schwester Rocío noch vermisst wird. Die Suche nach der Schwester verschlägt Ballard nach Kolumbien – währenddessen kündigt er seinen Job, da die Agentur ihn bei seinem Vorhaben finanziell nicht unterstützen kann. Ballard bildet ein Team mit kolumbischen Polizist*innen und einem ehemaligen Kartellbuchhalter, Vampiro, der es sich nach einem persönlichem Vorkommnis zur Aufgabe machte, Kinder vor dem Sexhandel zu retten.

© Angel Studio

Durch eine Undercover-Aktion, bei denen sie vorgeben, 54 Kinder für die Eröffnung eines privates Hotel für ausgewählte Gäste zu benötigen, gelingt es ihnen, die Kinder zu befreien und die Vertreiber*innen zu verhaften. Rocío ist jedoch nicht unter den Kindern und sie erfahren, dass sie an eine Gruppe revolutionärer Streitkräfte verkauft wurde, die sich in einem Amazonasgebiet, in dem ein Flugverbot herrscht, befindet. Vampiro und Ballard untergehen eine weitere Undercover-Aktion, indem sie sich als ehrenamtlich arbeitende Ärzte ausgeben. Sie schaffen es, Rocío aus den Fängen der Gruppe zu befreien. Miguel und Rocío werden zurück nach Honduras gebracht und mit ihrem Vater vereint. Am Ende singt Rocío ein Lied, welches sie schon mehrmals gesungen hatte – ihren Sound of Freedom.

Im Epilog erklärt der Hauptdarsteller James Caviezel, dass es rund fünf Jahre benötigte, um den Film überhaupt zu veröffentlichen. Für den Vertrieb wurde zuerst 20th Century Fox gewonnen – durch dessen Übernahme der Walt Disney Company, wurde der Film darauf abgelehnt. Kein Studio stelle sich dafür bereit, den Film zu übernehmen. Durch Crowdfunding und der folgenden Übernahme von Angel Studio schaffte es der Film doch in die Kinos und stellte sich als Erfolg heraus. Berichterstattungen über den Film nutzen jedoch Begriffe wie „Verschwörungsblockbuster“, „kontrovers“ oder „Skandal“ und politisierten den Film stark.

Eine Verschwörungstheorie ist Menschen- und Kinderhandel aber nicht, denn laut Schätzungen der internationalen Organisation O.U.R, die von Tim Ballard gegründet wurde, sind weltweit mehr als 49 Millionen Menschen Opfer von Menschenhandel – das ist mehr als fünfmal die Anzahl der Einwohner*innen Österreichs. Auch das relative Ausmaß des Problems muss berücksichtigt werden, denn in den Vereinigten Staaten von Amerika ist der Menschenhandel die zweitprofitabelste illegale Industrie nach dem Drogenhandel mit einem geschätzten Ertrag von rund 150 Milliarden US-Dollar jährlich. Im Epilog wird auch darüber berichtet, dass es mehr Personen als je zuvor in der Menschheit versklavt sind, obwohl Sklaverei heute illegal ist. Die Größe des Problems zeigt, wie wichtig es ist Awareness-Arbeit zu leisten – ob mit einem Film, einer Dokumentation oder einem Blogbeitrag.

Obwohl der Film in den USA, sowie Kolumbien und Honduras spielt, hat er eine große Relevanz auch für Österreich, denn auch hier findet Menschenhandel statt. Die geografische Lage Österreichs ist von besonderer Bedeutung, denn es dient nicht nur als Transitland von Menschenhändler*innen, sondern auch als Zielland. Wichtig hier anzumerken ist, dass Menschhandel grenzüberschreitend sowie innerhalb der Landesgrenzen stattfindet. Der Fokus des Menschenhandels liegt bei der Ausbeutung des Menschen. Die verschiedenen Formen der Ausbeutung sind die sexuelle Ausbeutung, die Arbeitsausbeutung, die Bettelei, die Begehung von Straftaten oder der Zwangsheirat. Im Jahr 2021 identifizierte das Bundeskriminalamt 75 Opfer des Menschenhandels und 44 Opfer des grenzüberschreitenden Prostitutionshandel.

Der Großteil der Betroffenen stammt aus anderen Mitgliedsstaaten der EU, wie Ungarn, Rumänien oder Moldau, weitere sind Angehörige aus Drittstaaten wie Nigeria und Serbien. Zusätzlich ist noch zu erwähnen, dass Betroffene auch aus Österreich identifiziert wurden. Da das Handeln mit Menschen illegal ist, sind Schätzungen von der Anzahl der Opfer vage – die Dunkelziffer ist hoch. Zur Bekämpfung von Menschenhandel gibt es in Österreich viele internationale Rechtsinstrumente. Auf nationaler Ebene wurde vor fast 20 Jahren die Task Force zur Bekämpfung des Menschenhandels eingerichtet. Ihre Hauptaufgabe ist es Aktionspläne zur erarbeiten und die Umsetzung zu überwachen. Zusätzlich gibt es noch verschiedene österreichische Organisationen, Ausstellungen und Konferenzen, um Bewusstsein für dieses wichtige Thema zu schaffen.

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