Schlepper werben auf TikTok um Menschen, die gezwungen sind ihre Heimat zu verlassen. Die Daily Mail berichtete darüber, auch Österreich ist nicht frei von solchen Fällen. Lässt man sich darauf ein, folgen gefährliche Transporte in Kastenwägen oder LKWs, dabei ist die Sicherheit nur eines von vielen Problemen. Wer es sich leisten kann, nimmt gefälschte Ausweise und Anwaltshilfe in Anspruch und reist nicht ganz so gefährlich aber trotzdem in der Angst gefangen zu werden in „sichere“ Länder.
Ein Scroll von Schleppern entfernt
Man scrollt auf TikTok, schaut sich etwas zur Unterhaltung an, und inzwischen all der Videos taucht eines auf, in dem Schlepper mit geglückten Fahrten Werbung machen. Natürlich lässt der Algorithmus solche Videos nicht viral gehen, aber sie kommen an, bei den Menschen, die sich dafür interessieren könnten. Auch um Fahrer wird geworben. Dabei handelt es sich nicht um Einzelfälle. In Mittelamerika sind Accounts zur Förderung von Schlepperei in die USA weit verbreitet, auch Reisen nach Großbritannien über Frankreich, Irland und Nordirland werden beworben, und sogar aus Wien-Favoriten vermarkten kriminelle Banden ihre dubiosen Fahrten, wie der Standard berichtete.
In ganz Wien verstreut dürfte es einige dieser sogenannten Bunkerwohnungen geben, in denen Menschen zwischenzeitlich unterkommen, bevor sie in Richtung ihrer Zielorte weiterreisen. Sie sind unauffällig und klein, in ihnen wohnen üblicherweise in Zeiträumen von wenigen Monaten Dutzende Leute, im Frühjahr dieses Jahres wurde von einer Bunkerwohnung in Ottakring berichtet, in der in kurzer Zeit sogar 300 Personen untergebracht waren.
Keine Entspannung in Sicht
Flüchtlinge werden in LKWs gepfercht, die komplett überfüllt sind. Es werden immer wieder Fahrzeuge mit Erfolg angehalten und kontrolliert, die verdächtig erscheinen, doch genau lässt sich nicht sagen, wie viele Menschen unentdeckt bleiben. Auch in Kastenwägen und Kofferräumen größerer PKWs treten Menschen Reisen nach oder durch Österreich an, um sich möglichst unentdeckt eine neue Existenz aufzubauen – und doch sind sie unter uns, möglicherweise fahren wir an ihnen vorbei, wenn wir selbst ins Auto steigen.
Zwar ist die Gesamtanzahl der Asylanträge von Jänner bis September in Österreich im Vergleich zum letzten Jahr deutlich zurückgegangen, doch im Burgenland wurden im Oktober erst wieder im Zeitraum von einer Woche fast 2.000 Flüchtlinge aufgegriffen. Im Zusammenhang mit der heuer stattfindenden Freilassung von über 1.600 verurteilten Schleppern in Ungarn, die das Land nach Freilassung innerhalb von 72 Stunden verlassen sollten, kann hier von keiner entspannten Lage die Rede sein. Außerdem ist ein Ende der Konflikte in der Ukraine und Nahost nicht in Sicht, was mit Sicherheit weitere Flüchtlingsbewegungen auslösen wird. Zu helfen ist ein Gebot der Menschlichkeit, trotzdem sollten wir uns in Anbetracht der Gesamtlage mehr mit den Ursachen dieser Fluchtbewegungen auseinandersetzen, um sie im Interesse aller einzubremsen.
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