Alle vier Jahre prüft die GRETA Expertengruppe, wie gut Österreich seine Maßnahmen gegen Menschenhandel umsetzt. Im März 2025 wurde der vierte Evaluationsbericht veröffentlicht – mit Fokus auf Opferrechte und Ausstiegsunterstützung. Gemeinnützige Vereine wie Hope For the Future sind zentrale Stützen im Kampf gegen Ausbeutung und Menschenhandel.
Was ist GRETA?
Der GRETA-Report ist ein Evaluierungsbericht der Expertengruppe des Europarates für die Bekämpfung des Menschenhandels. Er analysiert alle vier Jahre die Maßnahmen der Mitgliedsstaaten zur Umsetzung der Konvention gegen Menschenhandel. Der aktuelle Bericht für Österreich deckt den Zeitraum von 2020 bis 2024 ab und wurde im März 2025 veröffentlicht. Er hebt sowohl Fortschritte als auch bestehende Herausforderungen hervor.

Asylwerbende besonders gefährdet
Der Bericht nennt eine konstante Anzahl von etwa 120 identifizierten Opfern pro Jahr in Österreich – mit einem Anstieg männlicher Betroffener und zunehmender Arbeitsausbeutung. Besorgniserregend ist der Trend zur Rekrutierung über das Internet und soziale Medien. Besonders gefährdet sind Asylwerbende, denen der Zugang zum Arbeitsmarkt, zu Berufsausbildungen und Deutschkursen stark erschwert wird. GRETA empfiehlt ausdrücklich, diese Zugänge zu erleichtern, um das Risiko von Ausbeutung zu verringern.
Der Bericht erkennt an, dass Österreich rechtliche und institutionelle Fortschritte gemacht hat – etwa durch verstärkte Schulungen und verbesserte Verfahren. Dennoch bleibt viel Luft nach oben: Viele Betroffene von Arbeitsausbeutung werden nicht als Opfer von Menschenhandel anerkannt und erhalten daher keinen Zugang zu Schutzmaßnahmen. Besonders kritisch ist die ungleiche Versorgung je nach Bundesland – während Wien über spezialisierte Hilfsangebote verfügt, fehlt es andernorts oft an grundlegender Unterstützung.

Die Bedeutung von Organisationen wie HFTF
Hope For the Future unterstützt seit über zehn Jahren Menschen, die aus der Prostitution oder anderen Formen von Ausbeutung aussteigen möchten. Der Verein bietet individuelle Begleitung, Sprachkurse, Arbeitsintegration und psychosoziale Unterstützung. Er arbeitet eng mit anderen Einrichtungen zusammen – auch mit staatlich geförderten Organisationen wie die Caritas und dem Männergesundheitszentrum MenVia, die regelmäßig Klientinnen und Klienten an HFTF weitervermitteln. Trotz dieser Vernetzung wird HFTF fast ausschließlich durch Spenden und die Einnahmen aus einer kleinen Nähwerkstatt finanziert. Eine staatliche Förderung würde es ermöglichen, das Angebot auszubauen und noch mehr Betroffenen eine echte Perspektive zu bieten.
Staatliche Förderungen sind unverzichtbar
Menschenhandel endet nicht mit der Befreiung – er endet erst mit einer sicheren, selbstbestimmten Zukunft. Genau hier setzen Programme wie Hope For the Future an. Doch ohne staatliche Unterstützung bleibt ihre Existenz prekär. Es braucht verlässliche und langfristige Förderstrukturen, damit Hilfe für Betroffene nicht allein von Spenden abhängt.

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