Der Skandal um US-Rapper P. Diddy

P. Diddy war einst einer der bekanntesten Rapper der Welt, doch ernste Anschuldigungen werfen dunkle Schatten auf ihn und sein Imperium. Er wird unter anderem verdächtigt, Frauen (auch Minderjährige) zu sich gelockt, unter Drogen gesetzt und sexuell misshandelt zu haben. Mehrere Klagen sind in den letzten Monaten gegen ihn eingegangen. Ende März stürmte Homeland Security sein Anwesen in einer Razzia.

„P. Diddy“, oder auch „Puff Daddy“ heißt mit bürgerlichen Namen Sean Combs und war vor allem in den Neunzigern und frühen Zweitausenderjahren eine wichtige Figur der Musikbranche, nicht nur im Hiphop, sondern auch als Musikproduzent. Mit Anfang 20 gründete er ein Plattenlabel namens „Bad Boy Records“, welches zu einem Multimillionen-Dollar-Imperium heranwuchs.

Begonnen hat alles im November letzten Jahres, als die Exfreundin Sängerin Cassie beim Bundesgericht in New York eine Zivilklage gegen ihn einreichte. Combs hätte sie während ihrer Beziehung sexuell misshandelt, indem er sie vergewaltigte und zwang, Sex mit anderen Männern zu haben. Als sie Combs 2005 kennenlernte, war sie 19 und er 37. In der Klage hieß es, dass Combs nahezu jeden Aspekt ihres Lebens kontrollierte, von ihrer Karriere bis zum Zugang zu ihren persönlichen Krankenakten. Sie behauptet, er sei häufig gewalttätig gewesen und habe ihr Drogen verabreicht. Obwohl sich Combs und seine Exfreundin relativ rasch einvernehmlich geeinigt hatten und die Klage somit fallengelassen wurde, hat der Fall große Wellen geschlagen.

Seitdem haben drei weitere Frauen und ein Mann Klage gegen Combs erhoben und beschuldigen ihn, eine Vielzahl von Missbräuchen begangen zu haben, darunter sexuelle Belästigung, Vergewaltigung, nicht einvernehmliche Verbreitung von Pornografie und Menschenhandel.

Eine Frau sagt, dass Combs sie 2003, als sie 17 Jahre alt war, in einem Privatjet nach New York fliegen ließ, wo er und zwei andere Männer ihr Drogen und Alkohol gaben und sie vergewaltigten. In einer im Februar eingereichten Klage behauptet der Musikproduzent Rodney Jones Jr., Combs habe ihm ohne seine Zustimmung an die Genitalien gefasst und ihn gezwungen, “Sexarbeiterinnen anzuwerben und zum Vergnügen von Mr. Combs sexuelle Handlungen vorzunehmen.” Seinen weiblichen, oft minderjährigen „Gästen“ hätte Combs Drogen in die Drinks gemischt.

Die Situation eskalierte am 25. März, als Bundesagenten von „Homeland Security“ Combs’ Anwesen in Miami und Los Angeles durchsuchten. Mehrere Medien berichteten, dass die Razzien im Zusammenhang mit einer bundesweiten Untersuchung zum Menschenhandel standen, die in New York begann.

Am Tag nach der Razzia veröffentlichte Combs’ Anwalt eine Erklärung, in der er betonte, dass sein Mandant unschuldig sei und „jeden einzelnen Tag kämpfen wird, um seinen Namen reinzuwaschen”. Sean Combs hat alle Vorwürfe seiner Ankläger bestritten. “Ich habe schweigend zugesehen, wie Leute versucht haben, meinen Charakter zu ermorden, meinen Ruf und mein Erbe zu zerstören”, sagte er im Dezember. “Es wurden widerliche Anschuldigungen gegen mich erhoben, von Personen, die nach einem schnellen Zahltag suchen. Lassen Sie mich absolut klarstellen: Ich habe keine der schrecklichen Dinge getan, die behauptet werden.”

Der Fall von P. Diddy wäre wohl ohne die „Me-Too“-Bewegung, die 2017 in Hollywood begann, nicht ins Rollen gekommen. Auch wenn Anschuldigungen wegen sexueller Übergriffe und Belästigung nicht mehr täglich Schlagzeilen machen, zeigen die Klagen gegen Combs, dass “Me-Too” noch immer eine nachhaltige Wirkung hat. Wir dürfen hoffen, dass die Zeiten, in denen die „Bad Boys“ Hollywoods und der Musikindustrie ohne Konsequenzen ihre Machtposition ausnutzen können, in absehbarer Zeit vorüber sind.

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